nachdem sich mein Blinklicht dauerhaft verabschiedet hatte, stand ich vor der sportlichen Aufgabe, den Verursacher zu ermitteln. Blinkrelais geriet sofort unter Verdacht und die Herausforderung war nun, das durch einen Test bzw Tausch zu bestätigen. Im
TM 9-2320-218-20 (Sept 71), Seite 2-67 ff
findet man diesbezüglich alles, was man braucht, u.a. auch diese Testanordnung zum Prüfen des Blinkrelais.
Hier stellt sich die Frage, wer ist wer? Ich ging von Pin (Buchse) bzw Schlitz (Stecker) nach unten aus und das war auch der richtige Ansatz. Vorsicht, das Blinkrelais einfach auf die Werkbank zu legen und dann mit rechts, links, oben die richtige Belegung zu ermittel, kann ins Auge gehen.
Bei meinem alten Blinkrelais ist der Pin unten,
bei dem aus Rebeccas Bestand, dagegen rechts.
Das C war am rechten Kontakt der Buchse noch lesbar, also war hier alles klar. Nach der o.st. Skizze aus dem TM wäre nun
links = permanente Spannung
oben = gesteuerte Spannung
Das hat sich allerdings als Trugschluss erwiesen. Richtige Belegung am Blinkrelais:
rechts = Masse
links = gesteuerte Spannung
oben = permanente Spannung
Zum Bestimmen der Belegung kann auch der Stecker herangezogen werden. Dazu Zündung an, Blinkhebel auf RE, LI oder Warnblinklicht stellen und mit der Prüflampe den fließenden Strom suchen.
Nun ist das Blinkrelais mit 24V zu bestromen (rechts und oben) und zwischen Masse und dem verbleibenden Pin (links) eine Prüflampe anschließen. Die Prüflampe sollte jetzt pulsieren. Tut sie's nicht, so ist entweder der Testaufbau verpolt oder das Relais ist kaputt.
Hatte im Multi-Board gelesen, dass ein Leidensgenosse schon pro Jahr zwei bis drei Blinkgeber geschrottet hat. Bei einem Preis von ca 70 Euro inklusive P+V, kein billiges Vergnügen. Ich habe mir ein Blinkrelais zum Preis von 6,20 Euro kommen lassen und damit meine Tests durchgeführt. Ein Freund brachte mich auf die Idee, das alte Gehäuse auszuweiden, Adapterkabel zu konfektionen und zu verlöten. Das habe ich nun getan und die Konstruktion hängt erstmal voll funktionstüchtig und ohne Gehäuse unter dem Dashboard.
Ich habe das Gehäuse mühseelig leergeräumt
und dabei vorsichtig die Buchse für die weitere Nutzung gerettet.
Das Konstrukt passt wunderbar in das alte Gehäuse.
Was wäre jetzt noch zu tun?
An der Oberseite des Gehäuses ist eine runde Platte zu schneiden und zu verkleben. Die Innenseiten werde ich mit dünnem Moosgummi auskleiden. Für die Unterseite werde ich eine Grundplatte aus Alu anfertigen, eine entsprechende Dichtung schneiden und das Ganze dann mit den Befestigungsschrauben verschrauben. Vorher wird das Geraffel natürlich noch hübsch grün gemacht und die kleine Schäden (gebrochene Kühlrippe) wieder gerichtet.
FAZIT:
Zumindest für Prüfzwecke sind chinesiche Billigteile eine gute Alternative. Die Preisgestaltung der Ersatzteillieferanten kann schon extrem verstörend daherkommen. Selbstverständlich empfinde auch ich den Einbau eines Dieselmotors von MercedesBenz nicht als erstrebenswert, die Ist-alles-original-Orgien werde ich allerdings auch nicht mitfeiern.
Die Elektrik und das Erscheinugsbild wurden nicht verändert. Beim nächsten Problem mit dem Blinklicht werde ich ganz geschmeidig ein neues Blinkrelais für 6,20€ verbauen und innerlich aber sowas von den Finger ziehen.
Danke, Gruß und GlückAuf
Bernd
PS:
Werde dann hier das fertige Relais Gehäuse vorstellen.
Falls was nicht passt, bitte melden.
Fehler bitte auch ansagen.
Steffen: Schiebe das Pamphlet dann bitte an den richtigen Ort
